Full House bei der 17. Weinviertel-DAC-Präsentation in der Wiener Hofburg: 3.500 weininteressierte Besucherinnen und Besucher stürmten die größte Weinviertler Präsentation das Jahres. Schon im Vorfeld hatte man Gutes über den neuen Jahrgang 2018 gehört und 167 Winzer brachten ihre neuen DAC Weine von diesem Jahr und ihre gereiften Reserven zur Verkostung mit. An Auswahl fehlte es also nicht und dazu gab es wie immer ausgewählte kulinarische Köstlichkeiten aus dem Weinviertel vom Schinken über Brot bis zu feinem Eingelegten.
Großer Jahrgang, große Weine
Die Weinernte 2018 brachte gute Erntemengen, war aber für die Winzer alles andere als ein Spaziergang. Der extrem heiße und trockene Sommer, die früheste Lese seit es Aufzeichnungen gibt und die damit verbundenen hohen Temperaturen brachten für die Winzer auch große Herausforderungen. Diese reagierten durch das Verlegen der Lesezeiten in die frühen Morgen- oder sogar Nachtstunden und unternahmen alles um die Trauben möglichst kühl bis in den Keller zu bringen. Die Weine sind jedenfalls vom Jahrgang geprägt, präsentieren sich mit reifer, milder Säure, sehr bekömmlich und mit angenehmem Trinkfluss.
Die Termine für die weiteren Weinviertel-DAC-Präsentationen gibt es hier: www.weinvierteldac.at
Da macht das Einschenken Spass: Die Geschwister Eva und Andreas Ott präsentierten drei lässige Weine: Von feingliedrig, saftig und trinkvergnüglich bis zu dicht, komplex und lagerfähig. Eine ausführlichere Verkostung im tip-top neu gestalteten Heurigen der Familie lohnt sich!
Norbert Bauer aus Jetztelsdorf hatte eine fulminante Serie des Weinviertel DAC Retzer Parapluiberg im Gepäck. Und siehe da: Der Wein vom nicht gerade einfachen Jahrgang 2010 zählte mit seiner reifen, gelben Frucht, den dezent burgundischen Anklängen, dichter Struktur und reifer Säure zu den Besten!
Momentan nach einer Sportverletzung zwar nicht auf dem Fußballplatz, schlägt Gerald Pass seine Pässe erfolgreich in der Hofburg. Ob classic oder alte Rebe – seine Weine sind präzise, würzig, mineralisch und trinkfreudig. Da steht wohl noch manches große Spiel bevor.
Hans Setzer aus Hohenwarth erklärt die feinen, terroirbedingten Unterschiede zwischen den 2017er Reserven „Ried Kronberg“, „Ried Kirchengarten“ und „8.000“. Dreimal ganz anders aber dreimal großer Trinkgenuss!
Zeigt her eure Gläser: Wenn Anita Schwarzböck aus Hagenbrunn schon einmal ihren Weinviertel DAC Reserve „Privat“ 2015 aufmacht, dann gibt es gleich ein Gedränge…
Sehr besonders: der Grüne Veltliner „Rotondon“ vom Weingut Prechtl in Zellerndof: Mit einem Teil ganzer Beeren acht Monate auf der Hefe gelegen und immer wieder aufgerührt, besticht er mit einem intensiven Duft nach weißem Pfeffer und geht dann vollmundig und cremig aber doch strukturiert von einer reifen, gut eingebunden Säure über den Gaumen. Damit kann Petra Prechtl auch den Chef des Weinviertel Tourismus, Hannes Weitschacher, begeistern.
Der Weinviertel DAC vom Weingut Hagn in Mailberg ist pures Trinkvergnügen, doch der „Green Hunter“ 2017 aus reifsten Trauben und im 500-Liter-Holzfass ausgebaut, jagt ihm dann doch im wahrsten Sinne des Wortes den Rang ab.