Der Wiener Gemischte Satz DAC rockte die City

Es war ein Jubiläum und ein urbanes Weinfest der besonderen Art. Mehr als 40 Wiener Winzer:innen präsentierten in der Aula der Wissenschaften zum 10jährigen Jubiläum des Wiener Gemischten Satz DAC über 120 Weine. Die rund 1000 Gäste verkosteten und feierten gerne mit und waren von der Qualität des neuen Jahrgangs 2022 begeistert. Der Jubilar, um den sich im festlichen Ambiente der 300 Jahre alten Aula der Wissenschaften im Herzen Wiens alles drehte, präsentierte sich jugendlich, frisch, mit saftiger, reifer Frucht, aber auch vielschichtig und animierend: Ein echter Wiener Gemischter Satz eben. Seit 10 Jahren ist der Wiener Gemischte Satz eine DAC und somit einem verbindlichen, gesetzlichen Reglement unterworfen, das sowohl seine Herkunft als auch seine Qualität garantiert. In dieser Zeit schrieb er eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, wurde zum Synonym für Wiener Wein schlechthin und nimmt inzwischen fast 40 Prozent der Wiener Gesamtrebfläche von 575 Hektar ein.

Am Wiener Nussberg, einer der Paradelagen von Wien, hat der Gemischte Satz eine jahrhundertealte Tradition. Foto: Wirtshausführer

Der Wiener Wein schreibt Geschichte(n)

Das bunt gemischte Publikum bei der Präsentation in dem sich auch zahlreiche junge, interessierte Weinfreund:innen befanden, hatte viel zu verkosten und sich viel zu erzählen. Der Wiener Gemischte Satz hat schließlich eine lange und bewegte Geschichte, war schon einmal das Maß aller Dinge im Wiener Weinbau, dann fast völlig verschwunden, eher er jetzt eine glanzvolle Renaissance feiern konnte. „Für uns ist es wirklich schön, zu sehen, dass der Wiener Gemischte Satz so großes Interesse weckt“, freut sich Norbert Walter, Präsident Landesweinbauverband Wien und Vizepräsident der Wiener Landwirtschaftskammer und selbst Winzer in Strebersdorf, „zumal das Interesse der Wiener Stadt-Gastronomie am Wiener Wein lange Zeit sehr überschaubar war“. Inzwischen setzen immer mehr Wiener Wirt:innen auf Wiener Wein, was nicht zuletzt der konstant hohen Qualität der Weine, der Strahlkraft der Marke „Wiener Gemischter Satz DAC“ aber auch der Nachfrage durch die Gäste zu verdanken ist.

Frohe Runde mit Wein-Prinzessin Elisabeth Strauch, dem Präsidenten des Wiener Landesweinbauverbandes, Norbert Walter, Klimastadtrat Jürgen Czenorhorszky, Weinkönigin Iris-Maria Wolf und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Windisch (v.l.n.r.) Fotos: LK Wien/Harald Klemm

Ein Teil der Wiener Genuss-Kultur

Ebenfalls begeistert vom Erfolg des Wiener Gemischten Satz DAC zeigt sich der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Der Wiener Wein ist nicht nur ein Wirtschafts- und Umweltfaktor, sondern auch ein unverzichtbarer Teil der Wiener Genuss-Kultur. Darüber hinaus prägen die Weingärten das Landschaftsbild und tragen als Naherholungsgebiet gemeinsam mit dem Wiener Heurigen zur besonderen Lebensqualität in unserer Stadt bei“. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass die Wiener Heurigenkultur Eingang in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich gefunden hat. Dabei macht gerade die Verbindung von langer Tradition und urbaner Modernität den speziellen Reiz des Wiener Weins aus.

Full House in der Aula der Wissenschaften im 1. Wiener Bezirk: Das Publikumsinteresse am neuen Jahrgang war riesig.
Der Jahrgang 2022 brilliert mit Frucht und Ausgewogenheit, sind sich Wirtshausführer Herausgeber Klaus Egle und Robert Fitzthum, Direktor der Wiener Landwirtschaftskammer, einig.
Die Weingüter Rotes Haus und Mayer am Pfarrplatz bieten Wiener Gemischte Sätze in vielerlei Facetten an – von frisch und furchtig bis zu komplexen „Granaten“ vom Nussberg.


Wiener Gemischter Satz DAC – Das Original mit Garantie

Zur Absicherung der Qualität und Herkunft des Wiener Gemischten Satzes ist das Reglement dafür in der DAC-Verordnung exakt festgeschrieben. Mindestens drei – und oft bis zu zehn – Qualitätsrebsorten aus einem Weingarten finden sich im Wiener Gemischte Satz DAC, der damit die Vielfalt und die Charakter-Eigenschaften mehrerer Rebsorten in einem Wein vereint. Der größte Sortenanteil einer Rebsorte darf nicht höher als 50% sein, der drittgrößte Anteil muss zumindest 10% ausmachen. Die Trauben aller Sorten werden gemeinsam gelesen und verarbeitet. So entstehen Weine in drei Qualitätsstufen, die über die Herkunftsangabe festgelegt sind: Die Basis bilden die Gebietsweine mit der Herkunftsangabe „Wien“, es folgen die Ortsweine mit den Herkünften Nussberg, Grinzing, Sievering, Neustift, Maurerberg, Laaerberg und Bisamberg (-Stammersdorf). Die Qualitätsspitze bilden schließlich die Weine mit einer exakten Riedenangabe wie „Rosengartel“, „Reisenberg“ oder „Gabrissen“.