Am Wiener Nussberg ist die Traubenernte der Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus derzeit in vollem Gange, zuletzt werden Premiumlagen wie die Ried Langteufel gelesen. Der diesjährige Jahrgang dürfte außergewöhnlich werden: Die abwechslungsreichen Witterungsbedingungen im heurigen Jahr haben ideale Voraussetzungen für die Reife und Aromatik geschaffen – das verspricht exzellente 2025er-Weine.
Thomas Podsednik, langjähriger Leiter des Weinguts der Stadt Wien am Cobenzl und seit heuer Geschäftsführer und Weingutsleiter der Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus, hätte sich kein schöneres Einstandsgeschenk wünschen können: „Wir sprechen von 2025 als einem echten Sensationsjahrgang. Besonders ergiebige Niederschläge im Juli, ein trockener August, kühle Nächte und das Ausbleiben von Hagel und Spätfrösten versprechen uns gute Erträge und qualitativ hochwertige Weine. Wir ernten gesunde Trauben mit einer wunderbaren Säurebalance – die perfekte Grundlage für gelungene Weine hinsichtlich eleganter Struktur, Finesse und Trinkfreudigkeit“, freut sich Podsednik. Besonders über die Stilistik dieses Jahrgangs können sich Weinliebhaber:innen freuen: Für 2025 zeichnen sich Weine mit feiner Säure ab, deren Bouquet aromatisch intensiv und frisch sein dürfte. Die heurige Lese sollte auch mengenmäßig vielversprechend ausfallen.
Handlese in bester Lage
Die Ernte startete heuer Mitte September und wird bis Ende Oktober dauern. Dabei werden zunächst die Trauben für die ganze Breite an Qualitätsweinen geerntet, ganz am Ende stehen die Premiumlagen am Nussberg wie Ried Langteufel oder Ried Preussen auf dem Programm. Das rund 50-köpfige Team arbeitet in enger Abstimmung mit Weingutsleiter Thomas Podsednik, um eine reibungslose Lese zu gewährleisten. Dabei werden die Trauben von Hand mit speziellen Rebscheren und viel Fingerspitzengefühl vom Rebstock geschnitten. Danach werden die geernteten Trauben ins Weingut in der Wiener Kuchelau gebracht, wo sie zunächst zu Most gepresst werden. Innerhalb der nächsten zehn Stunden findet dabei die „Vorklärung“ statt, bei der sich Schwebstoffe aus Fruchtfleisch und Schalen auf dem Boden absetzen. Danach kann mit der Vergärung und somit mit der eigentlichen Vinifizierung der einzelnen Sorten gestartet werden.




Erste Lagen sind Garant für große Weine
Besonderes Augenmerk liegt auf den „Ersten Lagen“ am Nussberg – darunter die Ried Preussen und die Ried Langteufel. Diese Lagen zeichnen sich durch alten Rebbestand, Bodenstruktur, Höhenlage und ein besonderes Mikroklima aus und sind damit ein Garant für großartige Weine. Hier entstehen erstklassige Weine wie der Ried Preussen-Nussberg 1.ÖTW Wiener Gemischter Satz DAC und der Ried Langteufel-Nussberg 1.ÖTW Wiener Gemischter Satz DAC.
Aushängeschild Wiener Gemischter Satz DAC
Der Wiener Gemischte Satz DAC (Districtus Austriae Controllatus) = gesetzliches Kürzel für gebietstypische Qualitätsweine aus Österreich) ist nicht nur ein identitätsstiftendes Wiener Kulturgut, sondern mit neun Varianten auch das Aushängeschild der Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus: Beim Wiener Gemischten Satz wachsen mehrere Rebsorten – mindestens drei, meist aber wesentlich mehr – im selben Weingarten, werden gleichzeitig gelesen und gemeinsam gekeltert. Diese jahrhundertealte Anbaumethode bringt nicht nur vielschichtige Weine hervor, fördert auch die Biodiversität und trägt zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit bei. Außerdem minimiert die Sortenvielfalt Risiken wie Witterungseinflüsse und Schädlingsbefall.
Die Qualitätspyramide des Wiener Gemischten Satzes DAC
Die Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus folgen – charakteristisch für Premiumweingüter – einer klaren Qualitätshierarchie. Dabei wird laut dem DAC Herkunftssystem pyramidenartig nach Gebiets-, Orts- und Riedenweinen unterschieden.

Der Gebietswein ist ein österreichischer Qualitätswein, der einen gebietstypischen Charakter in einem harmonischen Wein vereint und bildet die Basis der Qualitätspyramide.
Der Ortswein wird ausnahmslos aus Trauben eines bestimmten Orts hergestellt und liefert eine präzisere Herkunftsangabe als der Gebietswein. Er überzeugt mit dem charakteristischen Geschmack des jeweiligen Terroirs.
Der Riedenwein gilt als erste Liga, denn die Trauben stammen aus einer genau abgegrenzten Riede – diese charakteristische Weinlage sorgt für einen unverwechselbaren Geschmack und bildet die Spitze der Qualitätspyramide. Riedenweine zeichnen sich durch besondere Komplexität, ein hohes Lagerpotenzial und ein unverwechselbares Profil aus. Qualifizierte Rieden werden auch als „Erste Lagen“ bezeichnet.
Fotos: Weingut Mayer am Pfarrplatz / Martin Steiger