Klaus Egles Wein der Woche: Rawländer 2023, Weingut Bründlmayer

Heiß draußen? Dann ist der „Rawländer“ 2023, ein wunderbar erfrischender und gar nicht abschreckender Alternativwein vom Weingut Bründlmayer, genau der Richtige.

Ruländer ist gleich Grauburgunder ist gleich Pinot Gris ist gleich Pinot Grigio. Klar soweit? Als Ruländer oder eben Grauburgunder hat die Sorte in Österreich – zumindest außerhalb des Vulkanlands, vormals Südoststeiermark, eher einen schweren Stand. Bei Willi Bründlmayer hat sie aber als Partner des Weißburgunders in der Cuvée (Ried) Spiegel seit vielen Jahren ihren Platz als Fixstarter. Ein ausgezeichneter Wein übrigens, dem der Weißburgunder die Frische und der Grauburgunder eine exotische Note verleiht, die ihn als Begleiter nicht nur für die österreichische, sondern auch für die asiatische Küche prädestiniert.

Auftritt in Himbeerrot

Allerdings kann der Grauburgunder auch noch ganz Anderes und das beweist er durch seinen Auftritt als „Rawländer“. Die leichte Rosa-Färbung die für die Sorte durchaus typisch ist, steigert sich hier zu einem lichten Himbeerrot und das liegt an der Weinbereitung:  Wie beim Rotwein erfolgt die Gärung hier mit einer zweiwöchigen Maischestandzeit in gebrauchten 300-Liter Fässern, wo der Most nach dem Abpressen samt der Feinhefe zurückkommt und weiter reift. Was dabei herauskommt, ist ein außergewöhnlicher Wein mit viel Finesse bei zarten und sommertauglichen 12 Prozent Alkohol. 

Alternativwein mit Trinkvergnügen

Schon in der Nase überrascht er mit toller Frucht von Ribiseln über Weichsel bis zur Grapefruit und kühlen, erfrischenden Zitrusnoten. Am Gaumen folgt dann ein animierendes Frucht-Säurespiel mit einem feinkörnigen, gut eingewobenen Gerbstoff. So machen Alternativweine Spaß, weil sie unser Wein-Spektrum erweitern und dennoch Trinkvergnügen bereiten. 

Bewertung: 17/20 Punkte