Klaus Egles Wein der Woche: Pet Nat Savage Naturel, Remushof Jagschitz

Wenn es eigentlich zu heiß ist um irgendetwas zu trinken, dann ist der Pét Nat Savage Naturel vom Remushof Jagschitz in Oslip genau das Richtige.

Als die ersten Pet Nats in Österreich hochgepoppt sind, konnte man das noch als verrückte Idee ohne großes Zukunftspotenzial abtun. Doch inzwischen hat sich der frisch-fröhliche Sprudel als Kategorie in der heimischen Weinszene fest etabliert und es ist klar: Der ist gekommen um zu bleiben. Vielleicht ist die neue Idee des Pet Nat auch deshalb so bestechend, weil sie eigentlich eine alte ist, aus einer Zeit, als man es noch nicht besser wusste oder konnte. Dabei wird der vergärende Most in druckstabile Flaschen gefüllt und vergärt dort fertig zu einem Produkt, bei dem Alkoholgehalt, Restzucker oder natürliche Trübung mehr oder weniger dem Zufall überlassen sind. Damit ist der Pet Nat oder in voller Länge Pétillant Naturel (französisch für: natürlich perlend) der exakte Gegenentwurf zu mehr oder weniger industriell gefertigtem Prosecco, Sekt oder Champagner, bei denen jeder Produktionsschritt exakt geplant und umgesetzt wird. Abgesehen vom ungewöhnlichen und frischen Geschmack punkten Pet Nats also auch immer mit dem Überraschungseffekt.

Ein Pet Nat für alle Fälle

Beim Pet Nat vom Remushof Jagschitz sticht natürlich als erstes die lässige Aufmachung mit dem Sprudel-Etikett und der intensiven, leuchtenden roten Farbe ins Auge. Das macht neugierig und der Savage Naturel hält in der Nase und am Gaumen, was er dem Auge verspricht. Im Duft mit einer frischen Frucht und Aromen von Sauerkirschen bis Waldbeeren, auf der Zunge mit einem feinperligen, lebendigen Mousseux und am Gaumen kühl, beerenfruchtig, mit einem Hauch von Süße aber auch erfrischender Säure, die ihn bis zum Abgang begleitet. Macht für sich getrunken richtig Spaß, geht aber auch gut als Aperitif oder Begleiter zu Fruchtdesserts.

Bewertung: 16/20 Punkten