Der Grüne Veltliner „Altn Perendt“ ist ein mutiger Versuch von Andreas Eder, einen Wachauer Top-Wein einmal ganz anders zu interpretieren.
Kürzlich hörte ich einen Börsenguru auf Spotifiy sinngemäß mit dieser Aussage: „Wenn Sie dasselbe machen, was alle machen, dann werden sie damit keinen Erfolg haben!“ Das hat sich wohl auch Andreas Eder gedacht und darum geht er einen eigenen Weg. Seine besten Grünen Veltliner und Rieslinge dürfen mehrere Jahre auf der Hefe reifen, ehe sie in Flaschen gefüllt werden – und er ist mit diesen Weinen höchst erfolgreich unterwegs. Mit dem Grünen Veltliner „Altn Perendt“ geht er aber noch einen Schritt weiter. Die Idee für diesen Konzept-Wein, der den historischen Namen der Ried Alte Point trägt, hat er gemeinsam mit dem Sommelier Thomas Trimmel entwickelt und die geht so: Der Wein ist eine Assemblage aus sieben Jahrgängen wobei die Hauptjahrgänge 2018 und 2019 sind. Die Trauben stammen von mindestens 40 Jahre alten Rebstöcken, wurden händisch gelesen, schonend gepresst und der Most bis zu einem Jahr lang vergoren. Gereift ist der Wein auf der Feinhefe in Fässern aus neuer österreichischer Eiche, ehe er im September 2024 abgefüllt wurde.
Ein außergewöhnlicher Wein
Ein außergewöhnlicher Wein der da goldgelb im Glase funkelt und einen betörenden Duft verströmt. Da ist Weihrauch mit dabei aber auch dicht verwobene Aromen von Honig, Zuckermelone, Ananas, Zitronenschale, Buttertoast, Haselnüssen und Krokant. Ein schwebender Duft, der, je länger man ins Glas riecht, immer neue Facetten offenbart. Am Gaumen dann dicht und extraktreich, fruchtsüß und von dunkler, rauchiger Würze geprägt, straff und mineralisch, dabei enorm vielschichtig. Ein Kraftlackel, der gerade einmal erste Gehversuche unternimmt aber zweifellos noch sehr weit kommen wird.
Bewertung: 19/20 Punkten