Uwe Schiefer: Back in the highlight again

Uwe Schiefer hat den Eisenberg aus dem Dornröschenschlaf geholt und mit seinen Rotweinen Furore gemacht. Nach wirtschaftlichen Turbulenzen und einer verheerenden Flut kehrt er jetzt wieder in die Weinbauszene zurück – mit Top-Weinen, familiärer Unterstützung und einer Perspektive für die Zukunft.

Text: Klaus Egle, Fotos: Weingut Schiefer, Klaus Egle

Uwe Schiefer war immer schon ein Kämpfer – und ein Visionär. In Welgersdorf im Südburgenland geboren, zog es ihn zunächst in die Wiener Gastronomie, wo er unter anderem als Sommelier im Steierereck wirkte, doch sein Traum war es immer, einen eigenen Wein zu machen. Dazu fehlten ihm lediglich zwei Dinge: Weingärten und ein Weingut. Also startete er vor drei Jahrzehnten mit gerade einmal 0,9 Hektar Rebfläche seine Winzerkarriere und obwohl er damals noch die familieneigene Tankstelle samt Lokal in Welgersdorf bespielte, verbot sich die naheliegende Bezeichnung „Garagenwinzer“. Denn Schiefer hatte Größeres vor und glaube schon damals fest an das Potenzial der kargen Schieferböden des Eisenbergs für herausragende Rotweine. 

Auszeichnungen und Niederlagen

Nach und nach sammelte er kleinste Parzellen am Eisenberg ein um sie zu vernünftigen Größenordnungen zusammenzufügen, keltert fast ausschließlich Blaufränkische und feierte erste Erfolge damit. Im Jahr 2012 wurde er „Wirtshausführer Winzer des Jahres“ und arbeitet sich in den folgenden Jahren zur absoluten Spitze der heimischen Weinszene vor. Seine Weine sind keine Faserschmeichler, sondern strukturiert und charaktervoll, ein Produkt ihrer Herkunft und mit einer langen Lebensdauer ausgestattet. Doch so gut es mit den Weinen auch lief, machten ihm zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten zu schaffen – extreme Wetterereignisse und Corona taten ihr übriges dazu. Die geschäftliche Verbindung mit dem nicht unumstrittenen Münchner Investor Hans Kilger war eine unglückliche Liaison und am Ende stand im Dezember 2024 als Tiefpunkt die Insolvenz.

Comeback mit Spitzenweinen

Doch jetzt taucht Schiefer, im Betrieb bereits unterstützt von seinem Sohn Paul und dem versierten Sommelier Thomas Fassl, der sich um Distribution und Verkauf kümmert, wie der Phönix aus der Asche wieder auf. Der Betrieb wurde auf zehn Hektar in den besten Lagen wie Hannersberg, Königsberg, Tschaterberg, Szapary und Reihburg gesundgeschrumpft und im Keller liegen rund 50.000 Flaschen des exzellenten Jahrgangs 2021 als Basis für den Neueinstieg. Der ist jetzt perfekt gereift und begeistert auch Uwe Schiefer selbst: „2021 ist fantastisch. Wahrscheinlich der beste Jahrgang, den wir je produziert haben. Dass wir ihn nun im Juni launchen können, ist das Beste, was dem Wein passieren konnte.“ Wir freuen uns mit Uwe Schiefer und auf seine Weine und wünschen ihm schon jetzt ein gelungenes Comeback. Gut, dass er wieder da ist, denn ohne ihn würde der heimischen Weinszene etwas fehlen.