Klaus Egles Wein(e) der Woche: Schlumberger Privatkeller & Privatissimo

Das bekannte Wiener Sekthaus Schlumberger produziert auch einen einzigen Rotwein: Die Cuvée „Schlumberger Privatkeller“. Jetzt wurde das Sortiment mit dem reinsortigen Cabernet Sauvignon „Privatissimo“ um 100 Prozent ausgeweitet!

Die Geschichte des „Schlumberger Privatkeller“ ist auch eine des österreichischen Rotweins schlechthin. Als Robert Schlumberger im Jahr 1842 aus der Champagne kommend nach Österreich heiratete, startete er nicht nur unverzüglich mit der Produktion von Sekt. Seine große Leidenschaft war der Rotwein und sein Ehrgeiz, einen solchen in international vergleichbarer Spitzenqualität zu produzieren. Also legte er mit eigens aus Frankreich importierten Reben der klassischen Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot einen Weingarten gleich hinter seinem Betrieb in Bad Vöslau an und begann, eine Rotwein-Cuvée zu keltern. Der Keller, in dem der Wein lagerte, befand sich unter seinem Büro und durch einen Wendeltreppe hatte er direkten Zugang zu seinem „Privatkeller“, von wo er gerne den einen oder anderen guten Tropfen heraufholte um Gäste, Freunde und Kunden mit dessen außerordentlichen Qualität zu verblüffen.

Das Beste vom Besten

Die Rotweincuvée „Schlumberger Privatkeller“ aus Cabernet Sauvignon und Merlot wird nach wie vor produziert, doch jetzt hat man sich entschlossen, diesem Wein mit dem reinsortigen Cabernet Sauvignon „Privatissimo“ noch einen zweiten Wein zur Seite oder besser gesagt, sogar darüber zu stellen. Denn der Privatissimo ist sozusagen ein „Best-of-Wein“, der nur in besonderen Jahren und aus dem allerbesten Traubenmaterial gekeltert wird. Nach reichlich Reifezeit in den Barriquefässern wurde der erste Privatissimo vom Jahrgang 2015 auf den Markt gebracht – und er wird den hohen Erwartungen absolut gerecht.

Privat versus Privatissimo

Der Schlumberger Privatkeller 2016 eröffnet in der Nase mit intensiven Aromen von Dörrzwetschken und einer rauchigen Note, die an Dry-aged-beef erinnert. Am Gaumen präsentiert er sich mit einer festen Struktur, markantem Gerbstoff, einem eleganten Hauch von Zedernholz und  rauchiger Würze. Anfangs durchaus etwas sperrig wird der Wein mit Luft zunehmend vollmundiger und geschmeidiger – er steckt ja auch tatsächlich noch in seinen Kinderschuhen. Der Schlumberger Privatissimo zeigt ein leuchtendes Rot im Glas und nimmt mit dunkelbeerigen, von dezenten Kaffeenoten umspielten Aromen schon in der Nase für sich ein. Am Gaumen folgt ein dicht gestricktes Tanningeflecht, durchwoben von Gewürznoten wir Kreuzkümmel und schwarzem Pfeffer und mit geradezu archaischer Struktur. Ein Wein, der nach der Dekantierkaraffe ruft und dem man auf jeden Fall noch etwas Reifezeit gönnen sollte, damit er sein großes Potenzial auch tatsächlich voll ausspielen kann.

Schlumberger Privatkeller 2016 17/20 Punkte

Schlumberger Privatissimo 2015 18/20 Punkte

Fazit: Zwei ausgezeichnete Rotweine bester Machart – beide noch etwas streng aber dafür mit besten Zukunftsaussichten. 

 

Bezugsquelle:

Schlumberger Kellerwelten, Wein & Co.

EVP:  

Privatkeller:   € 19,-

Privatissimo:  € 29,-