Klaus Egles Wein der Woche: Ried Achleiten Grüner Veltliner Smaragd 2022, Weingut Holzapfel

Es gibt ganz viele gute Sachen im Prandtauerhof und im Weingut der Familie Holzapfel – aber der Ried Achleiten Grüner Veltliner Smaragd 2022 ist zweifellos eine der besten davon.

Der Prandtauerhof ist seit vielen Jahren ein Leuchtturm in der an guten Adressen nicht gerade armen kulinarischen Topografie der Wachau. Wohl kaum irgendwo anders kann man so schön genießen wie hier und wer durch das Hoftor des historischen Gebäudes schreitet, fühlt sich wie in eine Zauberwelt des Schönen und Guten versetzt. Zu verdanken ist das der Familie Holzapfel, die hier mit Umsicht und Sorgfalt waltet und alles dafür tut, dass sich die Gäste rundum wohlfühlen. Das betrifft das Ambiente ebenso wie die gediegene Landhausküche und die Greisslerei mit allerlei hausgemachten Köstlichkeiten vom hausgeräucherten Schinken über das selbst gebackene Brot bis hin zu den schon legendären Edelbränden. Dass dabei der Wein nicht zu kurz kommen darf, liegt hier, mitten im Herzen der Wachau, ja irgendwie auf der Hand.

Trinkgenuss für Fortgeschrittene

700 Jahre Weinbautradition im Prandtauerhof hindern Karl Holzapfel keineswegs, önologisch seine eigenen Wege zu gehen und in seinen Weinen einen spannenden Mix aus Terroir und persönlicher Handschrift zu kreieren. Wer einfach zum Essen ein lässiges Glas Wein trinken will, wird etwa mit dem Rosé vom Zweigelt oder den Riesling- und Veltliner-Federspielen vom Zehenthof seine Freude haben. Will man tiefer ins Wachauer Terroir eintauchen und sich intensiv mit einem Wein auseinandersetzen, dann ist der Ried Achleiten Grüner Veltliner Smaragd der richtige Partner. Der 2022er ist für einen Achleiten eigentlich noch ein Jungwein, der gleichwohl schon fasziniert. Im Duft ganz typisch für diese Lage, die dunkle Würze und rauchige Mineralität, die ein wenig an Kaffeetöne erinnert. Da ist kein Hauch Frucht, einfach Boden pur, karg, straff und zupackend. Am Gaumen dann eine dicht gestrickte Struktur mit einer zarten Andeutung von Gerbstoff, der für einen guten Trinkfluss sorgt, fein verwobener, knackiger Säure und viel Grip. Der Nachklang ist imposant. Gefällig ist hier nichts, dafür bietet dieser Wein großartigen Trinkgenuss für Fortgeschrittene. 

Bewertung: 18,5/20 Punkten