Josef „Pepi“ Umathum war schon immer ein Mann mit Weitblick und darum einer der ersten Seewinkler Winzer, der das Potenzial des Leithabergers erkannt und dort Weingärten erworben hat. Der Pinot Noir 2009 „Unter den Terrassen zu Jois“ ist ein schönes Beispiel dafür, was wir davon haben…
Bereits im Jahr 2000 erwarb Josef Umathum sechs Hektar Weingärten am Joiser Jungenberg, am Fuße des Leithaberges, erste Reihe fußfrei mit Blick auf den Neusiedlersee. Das war freilich nicht irgendein Weinberg: Ursprünglich im Besitz der Könige von Ungarn wurde er bereits im Jahr 1214 erstmals urkundlich erwähnt, was historisch interessant ist. Außerdem standen hier die einzigen Terrassenanlagen des Burgenlandes, die Umathum wieder aufgebaut und mit Blaufränkisch-Reben bepflanzt hat. Zu Füßen dieser Terrassen befindet sich ein Weingarten mit inzwischen 25 Jahre alten Pinot-Noir-Stöcken. Sie sind jetzt im besten Alter um komplexe und vielschichtige Rotweine zu bringen.
Die Mühe hat sich gelohnt
Für Umathum, dessen Leitwein nach der Ried Hallebühl benannt ist, dem „Heiligen Hügel“ oder „Hollerhügel“ der mit gerade einmal 128 Metern Seehöhe immerhin die höchste Erhebung im flachen Seewinkel darstellt, war es gewiss ein schöner Moment, einen echten Weinberg sein eigen zu nennen. Die viele Arbeit damit folgte dann ja erst… Aber, sie hat sich, wie man heute weiß und jederzeit nachkosten kann, tatsächlich gelohnt.
Stoffig, füllig, fein
Der Pinot Noir 2009 Unter den Terrassen zu Jois fällt zunächst einmal durch seine robuste Konstitution auf. Da ist nichts Filigranes oder Zerbrechliches, auch von Altersmüdigkeit keine Spur. Vielmehr steht ein tiefdunkel-rubinroter Wein im Glas, der mit stoffiger Fülle und dichter Struktur gerade einmal eine schöne Trinkreife erreicht hat. Die typische Burgunderfrucht nach reifen Beeren ist aber da, im Duft als auch am Gaumen, dazu kommen dezente Kaffeenoten und tiefe Würze. Samtig geht er über den Gaumen, weich und harmonisch um dann noch eine Weile als Nachhall zu verharren, bis der gerne genommene nächste Schluck folgt.
18,5/20 Punkten
Fazit: Imposantes Trinkvergnügen – sicher noch für etliche Jahre.