Unser Lieblingswein der Woche: Grüner Veltliner Smaragd Ried Himmelreich 2022, Weingut Sigl

Im Grunde braucht der Grüne Veltliner Smaragd 2022 vom Weingut Sigl in Rossatz keine weitere Beschreibung als seinen Riedennamen: Himmelreich.

Inzwischen erzählt man niemandem mehr eine große Neuigkeit, wenn man sagt, dass auch am Südufer der Wachau (Rossatzer Seite) großartige Weine entstehen. Und am Ende haben es ja eh immer schon alle gewusst, auch die Sache mit der Klimaerwärmung, die den vormals benachteiligten Weinbergslagen zweifellos zu Gute kommt. Heinz Sigl, der das Weingut in Rossatz gemeinsam mit seiner Frau Adrienne führt, war zweifellos der erste, der das große Potenzial des Südufers aufgezeigt hat und dies inzwischen bereits seit Jahrzehnten tut. Doch Sigl ist kein Mann der großen Worte, er lässt lieber seine Weine sprechen und es ist bezeichnend, dass die Weinguts-Hündin „Stella“ zweifellos der größere Facebook-Star ist, als der Winzer selbst.

An Erfolgen mangelt es nicht

Dabei hätte Heinz Sigl durchaus Grund, ordentlich auf die Pauke zu hauen, denn an Erfolgen und Auszeichnungen mangelt es den Sigls, die den Betrieb seit 2021 komplett biologisch bewirtschaften, nicht – stellten sie doch mit dem Grünen Vetliner Smaragd Ried Himmelreich 2017 bereits zum zweiten Mal einen SALON-Sieger. Diese Riede liegt am Hangfuß unterhalb der Hauptstraße von Rossatz mit Blickrichtung auf die Donau und das direkt gegenüberliegende Dürnstein. Auf tiefgründigen, gut wasserspeichernden Böden mit Paragneis im Unterboden und humusreichen Oberböden stehen hier zu 90 Prozent Grüne-Veltliner-Reben. Das ganz offensichtlich aus (und auf) gutem Grund.

Es geht in Richtung Himmelreich

Was der Grüne Veltliner Smaragd Ried Himmelreich 2022 wohl zu demonstrieren weiß. Intensiv und saftig im Duft, frisch, mit Aromen von Zitrusfrüchten wie Limette und Grapefruit sowie anderen exotischen Tönen nach Litschis und Zuckermelonen mit dunkler, mineralischer Würze und rauchigen Anklängen im Hintergrund. Am Gaumen dann saftig und vollmundig, großzügig angelegt mit einnehmender Fruchtsüße. Dazu zarter Gerbstoff und eine kräftige, reife Säure, was ihm seinen animierenden Charakter verleiht, tolle Länge und selbst im Abgang noch viel Druck. Ein wunderbarer Wein und zumindest ein großer Schritt in Richtung Himmelreich! P.S.: Und das zu einem Preis um den man auf der gegenüberliegenden Seite der Donau kaum einen Federspiel ergattern kann.

Bewertung: 18,5-19/20 Punkte