Passend zum „Dry January“: Der Gemischte Satz 2022 vom Weingut Mayer am Pfarrplatz: Auch ganz schön trocken aber vor allem: alkoholfrei.
Bei alkoholfreien Weinen stellt sich natürlich immer zuerst einmal die Frage nach dem wozu. Denn natürlich kann man stattdessen auch Fruchtsäfte, Mineralwasser, Tee, alkoholfreie Cocktails oder – gar nicht uninteressant – fermentierte Getränke trinken. Aber: Einerseits ist Wein ein „ready to drink“-Getränk, das keine weiteren Umstände macht, bis es im Glas ist und andererseits ist er nun einmal der perfekte Speisenbegleiter, was man von den erwähnten Getränken meistens nur sehr eingeschränkt sagen kann. Der Trend hin zu geringerem oder gar keinem Alkoholkonsum hat allerdings bereits dazu geführt, dass manche Wirte oder Sommeliers zu ihren Menüs neben der Wein- auch eine alkoholfreie Getränkebegleitung anbieten. Genau da hakt Gerhard Lobner, Leiter des Weinguts Mayer am Pfarrplatz, ein. „Ein guter Sommelier will seinen Gästen bei einer alkoholfreien Speisenbegleitung ebenso Abwechslung bieten wie beim Wein – und da kommt dann unser alkoholfreier Gemischter Satz als Alternative ins Spiel“.
Weltpremiere mit dem Gemischten Satz
Dass man für diese Premiere (die damit auch gleich zur Welt-Premiere wurde) auf den Gemischten Satz zurückgegriffen hat, war irgendwie logisch – ist er doch inzwischen das Aushängeschild des Wiener Weinbaus und als autochthone Weinspezialität auch im Export sehr gefragt. Dem Wein den Alkohol zu entziehen, ist übrigens gar keine so leichte Übung, schließlich will man dabei den typischen Geschmack und die Frische nicht verlieren. Bei diesem Gemischten Satz der aus den Rebsorten Riesling, Grüner Veltliner, Welschriesling und Weißburgunder besteht, folgt auf die Lese und die ganz normale Vergärung die Entalkoholisierung mit einem schonenden Vakuumverfahren. Dabei verdampft der Alkohol bereits bei niedriger Temperatur. Dies und die kurze Dauer dieses Destillationsverfahrens schont das Weinaroma und bringt geschmacklich sehr authentische Ergebnisse.
Schlank in jeder Hinsicht
Was darf man sich also dann vom fertigen Wein erwarten? Jedenfalls nicht dasselbe wie von der Variante mit Alkohol, überhaupt würde ich keck behaupten, man sollte dabei am besten gar nicht an Wein denken. Denn dieser ist zwar die Basis aber mit einem Vergleich oder Wettrennen, was denn nun besser schmeckt, wird man dem Produkt nicht wirklich gerecht. Tatsächlich startet der Gemischte Satz 2022 in der Nase sehr ansprechend mit einer frischen, animierenden Obstnote nach Äpfeln, Quitten und auch Zitrusfrüchten und wirkt am Gaumen kühl und erfrischend, mit feinkörniger Mineralität und rassiger Säure, die ihm einen guten Trinkfluss verleiht. Tatsächlich ist er natürlich schlanker als der Kollege mit dem Geschmacksträger Alkohol, aber das muss ja nicht unbedingt ein Nachteil sein: Tatsächlich stellt der Alkohol nämlich auch den größten Teil der beachtlichen 80 bis 100 Kalorien, die ein Glas Wein enthält – und da liegt man mit diesem Wein dann klarerweise weit darunter.