Der kleine Grieche in Linz: Mairs Mittelmeer liegt an der Donau

Von der Haustür des kleinen Griechen im Linzer Hofberg-Viertel erspäht man zwar nicht das Mittelmeer aber immerhin die Donau. Mittelmeerküche auf Top-Niveau im unkomplizierten Charme einer Osteria, Bodega oder Taverna gibt’s dafür auf dem Teller – und eine hervorragende Weinbegleitung noch dazu.

Der Lokalname „Zum kleinen Griechen“ ist zwar nicht – mehr – ganz korrekt, weist aber schon in die richtige Richtung. Denn im Jahr 1984 wurde das Etablissement tatsächlich von einem griechischen Wirt begründet. Schon damals war der heutige Hausherr, Andreas Mair, im Service mit dabei, ehe er das Lokal dann selbst übernommen hat. Seine Frau Renatá stammt aus Kroatien, ist eigentlich studierte Mathematikerin und hatte zehn Jahre lang im Betrieb gearbeitet, ehe die beiden auch privat ein Paar wurden. Die lange „Probezeit“ hat sich ausgezahlt, denn die sympathischen Wirtsleute sind nach wie vor ein tolles und eingespieltes Team, nur die griechische Küche hat Renatá aus dem Programm genommen.

Talent und Freude

Per Zufall in die Küche gekommen, weil ein Koch ausgefallen war, erkannte sie bald sowohl ihr Talent als auch ihre Freude an der Sache und tauschte Moussaka und Suvlaki gegen Jakobsmuscheln, Seezunge & Co. Diese Küchenlinie hat sie bis heute beibehalten, Meeresfisch – vorzugsweise aus Wildfang –, Muscheln und Krustentiere stehen im Mittelpunkt dazu eine Vielzahl von fischigen und gemüsigen Antipasti, natürlich hausgemacht und mit selbst gebackenem Brot dazu, aber auch Lamm, feines Geflügel oder Steak dürfen einmal sein, wenn der Markt das hergibt. Wichtig bei alledem ist den Mairs Top-Qualität der Grundprodukte, die in der Küche nicht zu Kunstwerken hochstilisiert, sondern einfach und köstlich zubereitet werden.

Hohe Qualität in allen Bereichen

Dass es in der heimeligen Atmosphäre der Gaststube im 500 Jahre alten Gewölbe trotz dem hohen Qualitätsanspruch in allen Bereichen stets gemütlich, persönlich und unkompliziert zugeht, ist Andreas Mair zu verdanken. Der ist Gastronom und Gastgeber mit Leib und Seele und die Liebe und Leidenschaft, mit der er bei der Sache ist, überträgt sich ganz automatisch auf die Gäste. So hat man hier ganz schnell das Gefühl, dazuzugehören und unter lauter Gleichgesinnten zu sitzen, die einfach das gute Leben genießen wollen. An Zutaten jeglicher Provenienz mangelt es dafür jedenfalls nicht. Allein die Weinkarte ist beim „Wirtshausführer Weinwirt 2018“ so umfangreich und kundig zusammengestellt, dass sich vor der Bestellung ein kurzes Beratungsgespräch mit dem Patron empfiehlt, dazu gibt’s Metaxa bis hin zur 30jährigen Reserve, gereifte Rums, original türkischen Kaffee und sogar Zigarren – die freilich nur für den Genuss im Schanigarten vor dem Haus gedacht sind, Donaublick inklusive.