Kochen wie der Wirt – das würden wir doch alle gerne ab und zu. Wir bitten darum unsere Wirte, uns eines ihrer Lieblingsrezepte zu schicken und kochen dieses selbst nach, damit das Gericht auch bei Ihnen perfekt gelingt. Viel Spaß dabei – und bis zum nächsten Mal, beim Wirt.
Es ist ja eine alte Weisheit, dass man gerade die scheinbar leichten Gegner nie unterschätzen soll… Als Vorarlberger, so dachten wir, sollte uns das Rezept der gebürtigen Schwäbin Ulrike Strasser von der Alten Burg in Gmünd für Spätzle mit Champignons wohl kaum Probleme bereiten. Schließlich sind Spätzle auch nichts anderes als die Vorarlberger Knöpfle, nur eben auf schwäbisch. Dachten wir. Aber als wir den unglaublich festen Teig geknetet haben, dämmerte uns langsam, dass der niemals durch unseren Knöpfle-Hobel gehen würde. Am Ende lösten wir das Problem mit der Erdäpfelpresse und jeder Menge Muskelkraft. Besser geht es mit einer eigenen Spätzle-Presse, die hat größere Löcher und damit kann man dann so richtig schön lange Spätzle machen – wie auf der Alten Burg. Unsere wurden kürzer, schmeckten aber um nichts weniger köstlich.
Credits: Am Herd Klaus Egle und hinter der Kamera Elisabeth Egle.
Alte Burg Spätzle mit Champignons
Der Spätzleteig
für 2 Personen
Zubreitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten:
250 g Weizenmehl glatt Typ 480
4 Eier
1 TL Salz
Zubereitung:
Aus dem Mehl und den Eiern einen festen Teig zubereiten. Wenn Sie eine Teigmaschine haben, mit dem Knethaken kneten, oder sonst mit den Händen gut kneten…. je mehr Muskeleinsatz, desto besser die Spätzle!
Den Teig dann mindestens 1/4 Stunde rasten lassen.
Einen grossen Topf mit Wasser und 1 TL Salz zum Kochen bringen.
Den Teig in den Zylinder der Spätzlepresse füllen und in das kochende Salzwasser pressen. (Bitte Vorsicht, nicht abrutschen). Den Vorgang solange wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist.
Die Spätzle kurz wallend aufkochen lassen, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in einem Topf kaltem Wasser abschrecken, dann die Spätzle abseihen.
Ulrike Strasser empfiehlt:
Selbstverständlich können Sie auch gleich eine grössere Menge Spätzle zubereiten und dann portionsweise einfrieren. Auf 1 kg Mehl nehme ich 16 Eier (kein Wasser oder eine andere Flüssigkeit), das ist mein Spätzlegeheimnis. (Bloß nicht mit den Eiern sparen, auch nicht bei der Qualität der Eier!)
Champignonspätzle
Für 2 Personen
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten
1 mittelgroße Zwiebel würfelig geschnitten
50 g Butter
200 g frische Champignons (weiße oder braune)
300 g Spätzle
Prise Salz, etwas Pfeffer aus der Mühle, 1 TL frisch gehackte Petersilie, 1 TL frischer Schnittlauch
80 g Edamer
80 g Emmentaler gerieben
Zubereitung
In einer Pfanne die Zwiebeln in Butter goldbraun anbraten. Die blättrig geschnittenen Champignons dazugeben, solange weiter braten, bis der Saft verdunstet ist. Die Spätzle in ein Sieb geben, in siedend heißes Wasser tauchen und dann abtropfen lassen. Danach die Spätzle zu den gebräunten Zwiebeln und Champignons in die Pfanne geben, mit Salz und Pfeffer würzen und Petersilie darüber streuen, alles gut vermischen dann den Käse darauf verteilen und den Deckel auf die Pfanne geben. Nach ca. 1 Minute die Champignonspätzle mit dem geschmolzenen Käse in der Pfanne wenden und etwas anrösten lassen.
Auf Teller anrichten, mit Schnittlauch bestreuen, mit essbaren Blüten und Kräutern garnieren.
Ulrike Strasser empfiehlt:
Nehmen Sie immer frische Champignons, es gibt sie in fast jedem Handelsgeschäft. Ob weiße oder braune, beide eignen sich sehr gut. Falls Sie zu den Glücklichen gehören, die nicht unbedingt auf ihre Figur achten müssen, können sie mit dem Käse auch etwas flüssige Sahne (Schlagrahm) dazugeben, das gibt dann einen feinen cremigen Geschmack.
Getränketipp von Klaus Egle
Auch mit einem kühlen Glas Bier könnte man hier warm werden, am Ende schlug das Pendel dann aber doch in die vinophile Richtung. Ich stellte mir einen nicht zu schweren Wein vor, mit erfrischender Säure, die dieses doch recht deftige Gericht ein bisschen „auflockert“ aber eben auch kein saures „Wasserl“, das neben den Champignonspätzle nur dünn und sperrig wirken würde. Der Grüne Veltliner 2015 „Point“ von Silke Mayr erfüllte genau meine Vorstellung. Noch jugendlich und frisch, mit feiner Würze im Duft und einer animierenden aber doch auch reifen Säure erwies er sich als wunderbar unkomplizierter aber doch präsenter Begleiter mit nur einem klitzekleinen Manko: Die Flasche war im Nu leer…