Auf ein Glas Burgenland in der Wiener Hofburg

Die Marke „Burgenland“ stärken und die Weinlandschaft für den Konsumenten einfacher und nicht komplizierter machen als sie ist. Das war das Fazit bei der Pressekonferenz der Wein Burgenland in der Wiener Hofburg. Und, nicht zu vergessen: Der Jahrgang 2023 wird ein ganz großer, von dem man noch lange reden wird.

Redaktion und Fotos: Klaus Egle

„Wir müssen wieder mehr für’s Butterbrot werben und nicht nur für die Marmelade“, brachte Winzer und Obmann des Regionalen Weinkomitees Burgenland Andreas Liegenfeld die künftige Marketing-Strategie auf den Punkt. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verfolgte man vor allem den Ansatz, die Spitzenweine des Burgenlandes quasi als Lokomotiven für den Gesamtmarkt zu promoten und in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Gleichzeitig wurde die Struktur mit der Betonung auf die Herkünfte – Stichwort DAC – immer kleinteiliger und für den Konsumenten schwerer verständlich. Dabei, so bestätigt es auch die Marktforschung, hat gerade die Marke „Burgenland“ auch in der internationalen Weinlandschaft die größte Zugkraft. Hier werde man ab sofort ansetzen, so Liegenfeld weiter, der auch einer Lagenklassifizierung für das Burgenland eine klare Absage erteilte: „Damit machen wir es für die Konsumenten noch komplizierter aber wir wollen das genaue Gegenteil – Weine, die einfach Trinkfreude machen und für die man keine Gebrauchsanweisung braucht!“

Top-Jahrgang und ein faires Achtel

Damit will man auch der spürbaren Zurückhaltung der Konsumenten beim Weinkonsum entgegenwirken, wie Mattias Siess, der Obmann der Wein Burgenland erläuterte. Gründe für diese gibt es viele, von der Inflation und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust über die Gesundheitsdsikussion und den Wellnesstrend bis zum Wirtshaussterben. Indes bleibt man nicht untätig und setzt den Preissteigerungen in der Gastronomie, die nicht zuletzt durch die hohen Nebenkosten begründet sind, mit der neuen Kampagne „Ein faires Achtel“ bewusst ein Ausrufezeichen entgegen. Durchaus Erfreuliches wusste Siess vom kommenden Jahrgang 2023 zu berichten: Nach einem kühlen und trockenen Frühjahr konnten der Sommer mit ausreichend Niederschlägen und vor allem der fantastische Herbst das Ruder noch herumreißen: „Die Weißweine zeigen eine perfekte Balance von Frucht und Säure, Hochprädikate konnten in guter Menge und Top-Qualität geerntet werden und von den 23er Rotweinen werden wir in zehn Jahren noch reden“, zeigte sich der Winzer aus Oggau begeistert.

Wein und Glas für die Gäste

Damit aber über den Wein nicht nur geredet, sondern dieser auch getrunken wird, fuhr man heuer bei der Präsentation in der Hofburg – wie auch schon in Linz – ein neues und sehr erfolgreiches Konzept, wie Christian Zechmeister, Geschäftsführer der Wein Burgenland, erläuterte. „Jedes gekaufte Ticket beinhaltete erstmalig Gutscheine im Wert von 24 Euro, die direkt bei der Präsentation und auch für Bestellungen beim Weingut genutzt werden können“, so Zechmeister, der auch dem Slogan „Auf ein Glas Burgenland“ eine neue Bedeutung verlieh, denn die Gäste konnten das gemeinsam mit der Firma Riedel kreierte Burgenland-Glas nach der Präsentation gleich mit nach Hause nehmen. „So machen wir aus einer reinen Verkostungs- auch wieder eine Verkaufsveranstaltung“ erklärte Zechmeister und freute sich, dass dieses neue Angebot vom Publikum als win-win-Situation verstanden und vielfach genutzt wurde.

Auf zu den Weinbaugebieten und ihren Winzern: Rosalia, Leithaberg, Mittelburgenland, Neusiedlersee und Carnuntum.